Die Weiß-Methode (siehe www.jum.de)

Nur wer Musik macht, lernt Musik


Musik in der Schule ist ein künstlerisches Fach, es unterscheidet sich daher in der Praxis seiner Vermittlungsmethoden grundlegend von den sogenannten wissenschaftlichen Fächern. Musikbezogenes Lernen ereignet sich nicht durch verbales Einprägen von Musiktheorie oder musikgeschichtlicher Fakten sondern vor allem im erlebnishaften Kennenlernen von Musik durch aktives Musizieren und insbesondere durch den handgreiflichen Umgang mit einem Musikinstrument. Der Musikunterricht an der allgemeinbildenden Schule - entsprehend ihrem Bildungsauftrag - hat das Ziel, allen Schülern (nicht nur den ausgewählten einer speziellen Bläser- oder Streicherklasse) im normalen Klassenunterricht musikalische Bildung zu vermitteln. Dafür eignet sich die Weiß-Methode - aus jahrzehntelanger Unterrichtspraxis an deutschen Schulen erwachsen - in besonderer Weise.

Dieses Unterrichtskonzept arbeitet mit einem Verbund von mehreren, auf einander bezogenen, nach sensomotorischen Gesichtspunkten ausgewählten Klasseninstrumenten, in dem das Steckbund-Monochord auf Grund seines gitarrenähnlichen, ansprechenden Klanges, der leicht vermittelbaren Spieltechnik - kein häusliches Üben erforderlich - und seiner Anschaulichkeit als klingendes Lernwerkzeug von zentraler Bedeutung ist.

Mit dem Steckbund-Monochord steht der modernen Schulmusik ein Arbeitsmedium zur Verfügung, das Musikpraxis und Musikwissen gewissermaßen in einem Arbeitsgang entstehen lässt und einen Musikunterricht ermöglicht, in dem sich Affektives mit Kognitivem in glücklicher Weise verbindet. Durch das Fortschreiten vom Greifen zum Begreifen werden allen Schülern der Klasse durch Hören, Sehen und Abtasten der Saite musikalische Grunderfahrungen, Kenntnisse und Einsichten vermittelt, die in dieser elementaren Anschaulichkeit anderweitig kaum zu gewinnen sind. Alles was im Musikunterricht zu hören, zu benennen, zu notieren, zu wissen und zu behalten ist, wird allein am handgreiflichen Umgang mit diesem Musikinstrument entwickelt und durch kontinuierliches Wiederholen gefestigt und schrittweise erweitert.

Die Schüler werden von der ersten Stunde an zum gemeinsamen aktiven Musizieren ermutigt, weil im Monochord-Griffbrett immer nur die Bünde eingesteckt werden, die für die jeweilige Spielaufgabe benötigt werden.

Notennamen und Notenbild sind am gegriffenen Bund direkt ablesbar, Töne und Tonabstände werden sehend, hörend und tastend entlang der einen Saite erfahren. Das Griffbrett bietet nach dem Einsetzen der (beweglichen) Bünde ein getreues Abbild des jeweils zu verwendenden Tonmaterials. Das Steckbund-Monochord erweist sich daher als ein Klangwerkzeug, das vom Greifen zum Begreifen führt, indem es den musikalischen Lernvorgang handgreiflich auslöst, als Klanggeschehen erlebbar macht und dadurch die Ausbildung von Ton- und Intervallvorstellungen und deren allmähliche Verankerung im Gedächtnis bewirkt.

Die drei interaktiv angelegten schulartspezifischen Lehr- und Lernprogramme und die ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten der Weiß-Methode aktivieren stets mehrere Lernkanäle durch verschiedenartige Spielhandlungs- und Lernmuster und sichern durch die Kombination mit entsprechender Spielliteratur einen methodisch durchdachten, kontinuierlich aufbauenden und ganzheitlich musikalisierenden Musikunterricht von der Grundschule bis in die Sekundarstufe II.

Musizieren im Klassenverband

Nur ein homogenes Instrumentarium ermöglicht zeitgleich und zeitsparend die gemeinsame Arbeit mit allen Schülern. Entscheidend ist dabei der pädagogische und musikalische Gewinn, der sich erst ergibt, wenn alle Schüler z.B. die betreffenden Einzelstimmen im eigenen Handeln kennen- und könnengelernt haben; denn nur dann kann die Lehrkraft die Leistungsfähigkeit der einzelnen Schüler erkennen, gerecht beurteilen und für das spätere Zusammenspiel eine pädagogisch sinnvolle Binnendifferenzierung vornehmen. Die Spielstücke, die die Weiß-Methode zur Verfügung stellt, enthalten stets Spielaufgaben (Stimmen) verschiedener Schwierigkeitsgrade, so dass eine solche Binnendifferenzierung innerhalb der Gemeinschaftsleistung jederzeit möglich ist.